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 Die Sechziger  Jahre 
 Einen nahezu gigantischen  Rosenmontagsumzug unternahm der Musikverein „Waldeslust“ Hottingen am 21.  Februar 1966. Wie der Chronist vermerkt, zogen die Musiker von Hottingen über  Hogschür, Herrischried, Segeten, Strittmatt, Görwihl und Oberwihl zurück ins  Dorf, um abschließend gemütlich im Gasthaus „Sonne“ zu feiern. Ein heftiger  Zwist zwischen Verein und Bürgermeister Fridolin Zipfel kam im Mai 1966 ans  Licht der Öffentlichkeit. Die Badische Zeitung berichtete: 
 Nur wenige Tage später aber gab es schon wieder Grund zum Feiern in Hottingen. Beim Musikfest wurden Adolf und Alfred Strittmatter für ihre 40-jährige Vereinstreue geehrt. Zum 1. Oktober 1966 legte Hans Tabbert den Taktstock nieder. Mit sofortiger Wirkung kehrte Ehrendirigent August Strittmatter wieder ans Dirigentenpult zurück. Treffpunkt zahlreicher Musiker aus der  Region war der Festplatz in Hottingen vom 20. bis 22. Mai 1967. Hier richtete  der Musikverein „Waldeslust“ mit seinem Vorsitzenden Franz Gersbach jun. an der  Spitze, das Bezirksmusikfest aus und erntete für die gelungene Organisation  viel Zuspruch. 14 Vereine standen auf der Bühne des 2000 Gäste fassenden Zeltes  und boten einen Querschnitt ihres Leistungsvermögens. Weiterer Höhepunkt des  Festes war die Einweihung der neuen Uniform für den gastgebenden Verein in der  Pfarrkirche Rickenbach. Großzügige Spenden aus der Bevölkerung sowie durch die  Spinnerei und Weberei Zell-Schönau AG hatten es möglich gemacht, dass der  Verein nach 16 Jahren wieder neu eingekleidet werden konnte. 
 Dass die Hottinger gute Gastgeber sind, hat sich in den vergangenen 100 Jahren immer wieder bewiesen. Als Anerkennung für die Hotzenwälder Gastfreundschaft ist der feine Zug des Musikvereins Herrlingen (bei Ulm) zu werten, der die Hottinger Musiker im Juli 1967 besuchte. Die Schwaben sprangen nämlich beim Gartenfest in Hogschür für die Hottinger Musiker in die Bresche „weil die meisten Musikanten am Ausflug der Freiwilligen Feuerwehr nach Rüdesheim waren“, wie der Chronist vermerkte. Im Anschluss an den Auftritt in Hogschür gaben die Musiker aus Herrlingen in der Hottinger Vereinshalle zudem noch ein umjubeltes Konzert. 1969 legte August Strittmatter nach  nunmehr 37 Jahren sein Amt als Dirigent nieder und übergab den Taktstock an  Herbert Siebold aus Binzgen. Siebold war allerdings nur knapp neun Monate als  musikalischer Leiter tätig. In der Folge beschloss die Spitze des Vereins, bei  Bezirksdirigent Roland Bäumle aus Harpolingen anzufragen, ob er die vakante  Stelle übernimmt. Bäumle sagte zwar ab, doch er versprach, dass er in seiner  Funktion als Bezirksdirigent vorübergehend aushelfen werde. Wie das so ist mit  Provisorien, sie halten oft ewig. Roland Bäumle war immerhin bis Pfingsten 1975  – also fast sechs Jahre – als Dirigent tätig, ehe er von Manfred Zäpf, einem so  genannten Hottinger Eigengewächs, abgelöst wurde. 
 
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