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Neubeginn
Neben den fünf Vorstandsmitgliedern waren anwesend: Wilhelm Burger, Franz Gerspach, Max Gugelberger, Artur Hottinger, Walter Kohlbrenner, Alois Matt, Georg Schlageter, Adolf Schmid, Eugen Schneider, Rudolf Schneider, Walter Schneider, Adolf Strittmatter, Albert Strittmatter, Berthold Strittmatter, Ernst Strittmatter, Martin Strittmatter, Fritz Stoll und Otto Wehrle. Entschuldigt fehlten: Wilhelm Albiez, Josef Gersbach, Herbert Gugelberger, Helmut Käser und Leo Simon. Zur ersten Probe nach dem Krieg trafen sich die Hottinger Musiker am 2. Weihnachtsfeiertag, um 13.30 Uhr, im Schulhaus. Zwei Tage später fand im vollbesetzten Gasthaus „Sonne“ ein Theaterabend statt. Der Verein brachte die Stücke „Weihnachtsglück im Försterhaus“ und „Unschuldig“ auf die Bühne. Zum Abschluss des Abends traten die Schauspieler mit dem Stück „Die Welt geht unter“ auf. Das erste Vereinsjahr war von zahlreichen Proben und einigen Auftritten, vor allem bei kirchlichen Anlässen, geprägt. Seinerzeit gab es eine eigene Tanzmusik, die an Fasnacht 1948 ihre Premiere hatte. Präsident des Vereins war damals Reinhard Vogt, der bei der Gründungsfeier am 11. April im Gasthaus „Sonne“ eine Ansprache hielt und fortan als Repräsentant des Musikvereins „Waldeslust“ immer wieder in Erscheinung trat. Erstmals nach Kriegsende ließen die Hottinger Musiker am 1. Mai 1949 den alten Brauch des Maispielens wieder aufleben. Im November 1949 gab’s zwei freudige Anlässe für die Katholiken des Kirchspiels Rickenbach. Die Hottinger Musiker spielten am 2. November, als vier neue Kirchenglocken für die Rickenbacher Pfarrkirche eintrafen. Zehn Tage später wurde die Hottinger Kapelle wieder eröffnet, was die Musiker musikalisch begleiteten. Richtig groß gefeiert wurde in Hottingen – wenn auch mit zweijähriger Verspätung – im Mai 1950. Zwei Tage lang feierte der Verein auf dem Festplatz neben dem Gasthaus „Sonne“ nachträglich seinen 40. Geburtstag.
Ein weiterer Meilenstein in der neueren Geschichte des Musikvereins waren die neuen Uniformen, die 1951 angeschafft wurden. Ernst Baumgartner, Josef Gerspach, Eduard Schneider, Erich Stoll, Alfred Strittmatter und Reinhard Vogt hatten im Dorf um Spenden gebeten und so wurde dann beim Gartenfest am 13. Mai, die neue grüne Uniform vorgestellt. Eine Woche später wurde in Hottingen schon wieder gefeiert. Der Gesangverein „Frohsinn“ feierte sein 60. Jubiläum und wurde dabei vom Musikverein tatkräftig unterstützt.
Im Sommer 1954 hatten nicht nur die deutschen Fußballer viel Erfolg und nach dem „Wunder von Bern“ Grund zum jubeln. Die Hottinger Musiker kamen im Juni ebenfalls mit einem großen Triumph nach Hause. Sie hatten beim Wertungsspielen in Waldshut teilgenommen und bekamen die Note „Sehr gut – vorzüglich“ in der Mittelstufe. Dass die Hottinger Fasnacht machen können, ist längst bekannt. Besonders aktiv waren die Musiker in der Session 1957. Zunächst fuhr der Verein auf zwei närrisch geschmückten Lastwagen durchs Dorf, schloss sich dann dem Fasnachtsumzug in Rickenbach an und anschließend fuhr die närrische Schar gemeinsam nach Herrischried. Am nächsten Tag wurde der Umzug in Hottingen wiederholt. Anschließend fuhr der Verein nach Hänner und feierte zunächst in der „Krone“ und dann in der „Tanne“.
1957 war in Hottingen ein Jahr mit reger Bautätigkeit. Im Rohbau der Turnhalle feierten die Musiker im Juni ein Gartenfest. Das Erntedankfest am 5./6. Oktober fand ebenfalls dort statt. Bereits in den frühen Dreißiger Jahren hatten die Mitglieder des damaligen Turnvereins mit dem Bau der Halle begonnen. Fünf lange Jahre mit viel mühseliger Handarbeit dauerte es, bis der Rohbau stand. Die Halle wurde nie fertig gestellt und der Rohbau entwickelte sich nach dem Krieg als Schandfleck im Dorf. Der Turnverein wurde damals nicht mehr reaktiviert und zudem war der Bau bis weit in die Fünfziger Jahre von den französischen Besatzungsmächten beschlagnahmt. Das neugebaute Schul- und Rathaus in Hottingen wurde am 14. Dezember eingeweiht. In diesem Gebäude bekam der Musikverein „Waldeslust“ ein neues Probelokal.
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