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Chronik Musikverein Hottingen
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Vor dem 2. Weltkrieg

Über dem Protokoll des Vereinsjahres 1933 taucht erstmals der Beiname „Waldeslust“ in der Vereinsgeschichte auf. Wie wenig interessiert die Hottinger Musiker zumindest anfangs an den politischen Umbrüchen in Deutschland waren, deutet sich durch eine Notiz vom 20. April im Protokollbuch an. Der Verein nahm an jenem Tag an der Feier der „hiesigen SA-Abteilung zum Geburtstag unseres Reichskanzlers Herrn Hitler“ teil.
Die Nazis und ihre Gebräuche nahmen in jener Zeit immer stärkeren Einfluss auf das Vereinsleben. So ist am 7. November 1937 der Hinweis zu finden, dass sich der Verein an einer Partei-Veranstaltung in Rickenbach beteiligte. Im Juli und August 1937 sowie im Juli 1938 trat der Musikverein an, wenn in Hottingen KdF-Urlauber in der „Sonne“ begrüßt und nach zwei Wochen wieder verabschiedet wurden. Zudem mussten sich die Hottinger Musiker am 9. April 1938, am Vorabend des Wahltages, in Rickenbach an einem Fackelzug beteiligen.


Um 1940 vor dem Gasthaus Sonne in Hottingen.

Noch bevor Hitler den 2. Weltkrieg entfachte, stellte der Musikverein „Waldeslust“ Hottingen sein Vereinsleben ein, vermutlich wurden die meisten Aktiven zur Wehrmacht eingezogen. Nach dem vorerst letzten offiziellen Auftritt des Musikvereins, am 18. Juni 1939, vermerkte der Chronist: „Mit allgemeiner Missstimmung ging der Verein nach Hause. Der Vereinsleiter gab bekannt, dass bis auf weiteres keine Probe mehr stattfindet.“ Bis zum Frühjahr 1942 trat der personell dezimierte Verein nur sporadisch bei einigen kirchlichen Anlässen, Hochzeiten und Beerdigungen auf.


Eines der letzten Bilder des Musikvereins während des 2. Weltkrieges um 1940.

 

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